Wie wird ein Bär zum Tanzbär?
"Tanzen" auf glühenden Metallplatten
Unter grausamen Torturen werden in der Wildnis eingefangene Braunbär-Babys in speziellen "Ausbildungszentren" zu Tanzbären abgerichtet. Man treibt sie dabei immer wieder auf glühende Metallplatten und spielt dabei eine bestimmte Melodie. Die kleinen Bären heben die Füße hoch, denn sie wollen dem Schmerz entgehen. Durch die ständige Wiederholung dieser Prozedur zusammen mit der Musik werden sie so konditioniert, dass sie beim Erklingen der Melodie anfangen zu "tanzen". Noch gibt es etwa 1.000 frei lebende Braunbären in Bulgarien. Ein Schicksal ihrer Jungtiere als Tanzbären muss unbedingt verhindert werden!
Gehorsam durch Angst vor Schmerz
Auch nach der "Ausbildung" hat das Leid der Tiere kein Ende. Um die Bären gefügig zu machen, wurden ihnen Metallringe durch Nase und Lefze gezogen. An dem Ring ist ein Seil oder eine Kette befestigt. Jeder Zug an dem Ring bereitet den Tieren große Qualen, denn Nase und Lefze sind die empfindlichsten Stellen des Bären. So zwingt man die Tiere zum Gehorsam - sie folgen willig, um dem Schmerz zu entgehen. Zum Schutz des Bärenführers werden den Bären zusätzlich einmal im Jahr die Krallen geschnitten. Auch dies ist eine äußerst schmerzhafte Prozedur, die die Tiere ohne Narkose ertragen müssen.
Tanzbären als Familientradition und Einnahmequelle
Tanzbären haben in Bulgarien eine lange und für die Tiere leidvolle Tradition. Die Bärenführer gehören in der Regel zur Volksgruppe der Roma, und der Beruf hat Familientradition. Die Bären garantieren ihren Besitzern durch ihre Auftritte den Lebensunterhalt. Aufgrund der schlechten finanziellen Lebensbedingungen der Bärenführer sind die Haltungsbedingungen für die Tiere oft katastrophal.
Gesetzlich ist das Abrichten von Tanzbären seit 1992 verboten. Die Pässe der ins Bären-Schutz-Zentrum überführten Bären werden von den VIER PFOTEN einbehalten. Der Bärenführer sichert vertraglich zu, keinen neuen Bären zu führen. Damit er sich eine andere Erwerbsgrundlage schaffen kann, erhält er einen finanziellen Ausgleich.