Games sind Kunst. Eigentlich war das schon immer so, denn nur durch die unglaublich kreative Leistung auf einem EDSAC-Rechner konnte etwas wie OXO entstehen. Das war 1952. 56 Jahre später (2008) konnte sich nun auch der Deutsche Kulturrat dazu durchringen, Games als "Kulturgut" und damit als Kunst zu akzeptieren.
Nun, da der Kunstanspruch bestätigt ist, darf man sich als anspruchsvoller Gamer auch langsam von der reinen Gut-Schlecht-Schubladisierung trennen. Denn genauso wie ein Gemälde nicht schön sein muss, muss ein Game auch nicht Spass machen. Natürlich hängt man sich ebenso wenig abstossende Bilder ins Wohnzimmer, wie man stundenlange langweilige Games zockt. Aber dennoch verdient auch provokative, hässliche, düstere, minimalistische, verstörende oder verrückte Kunst Respekt und Beachtung.
So gesehen, haben auch die an dieser Stelle vorgestellten Polymorphous Perversity und Welcome to Pyongyang ihre Daseinsberechtigung, ja sind sogar psychologisch bzw. soziokulturell hochinteressant. Im Sinne eines Kuriositätenkabinetts stellen wir also immer wieder gerne bemerkenswerte Games vor. Passt ja auch zu uns.
Demnächst in dieser Reihe: Custer's Revenge