The Vanishing of Ethan Carter ist ein gemächliches Adventure mit Fokus auf Story. Ein bisschen Geduld sollte man also schon mitbringen. Gemütlich wird es trotzdem nicht: Die Atmosphäre ist permanent unheimlich, man spürt förmlich, dass hier irgendetwas faul sein muss. Dabei setzt das Spiel aber weniger auf Schockmomente, sondern erzeugt diese Stimmung durch subtilen Horror. Die Grafik tut ihr Übriges: The Vanishing of Ethan Carter gehört zum Schönsten, was es momentan zu sehen gibt.
Auf der spielerischen Seite gäbe es durchaus Grund zu meckern: Die Rätsel sind kurzkettig und oft zu einfach, die Spielmechanik ist simpel und flach, das Spiel geizt mit Tipps. Zunächst weiss man nicht mal, was zu tun ist. Zudem ist das Spiel mit 4 Stunden ziemlich kurz (was mich aber bei einem Singleplayer nicht stört, im Gegenteil). Aber das alles verzeiht man dem Spiel gerne, weil es atmosphärisch dicht und gut erzählt ist. Mehr möchte das Spiel ja auch gar nicht.
Mein Tipp: Um sinnlose Rumrennerei zu vermeiden am Anfang mal ein Walkthrough anschauen, bis man gecheckt hat, was das Spiel von einem will.
Pro & Cons:
+Wunderschöne Grafik!
+Gute Sprecher (nur Englisch)
+Passende Musik
+Dichte Atmosphäre
+Gute Geschichte
+Geschichte wird durch die Handlungen des Spielers Stück für Stück aufgedeckt
+Kurzer, aber intensiver Trip
+Subtiler Horror, Übersinnliches
+Spiel der etwas anderen Art
-Spieler wird allein gelassen, stört vor allem bis man das Prinzip begriffen hat
-Für verpasste Rätsel muss man oft weit zurück latschen
-Spielerisch flach
-Rätsel zu einfach
-Rätselketten zu kurz
-Spielerisch beschränkt
Die Entwickler bei der Arbeit: Die Fotogrammetrie genannte Technik garantiert extrem realistische Texturen