Escape From Tarkov

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Escape From Tarkov vom russischen Entwickler Battlestate Games bezeichnet sich selbst als "a hardcore and realistic online first-person action RPG/Simulator with MMO features and a story-driven walkthrough". DIe Bezeichnung ist etwas grandios und unsinnig, aber streng genommen nicht unbedingt falsch. Hilfreicher finde ich die Bezeichnung Full Loot Survival FPS. Im Dezember 2015 angekündigt, befindet sich das Spiel seit Juli 2017 in einer Closed Beta. Vorbesteller erhalten garantierten Zugang zu dieser Beta. Das Spiel war mir im Hinterkopf schon eine Weile bekannt, sprach mich aber bisher nicht an bis ich es neulich bei Dan Gheesling live in Action sah.

(Anmerkung: Dan ist nicht unbedingt ein besonders guter Spieler, aber mir durch die Northernlion Live Super Show für seinen Humor bekannt. Let's Go!)

Das Spiel wurde in Unity 5 entwickelt, womit die Engine entgegen ihrem Ruf einmal mehr demonstriert dass auch sehr gut aussehende Spiele damit umgesetzt werden können.

NOTG

Full Loot Survival Shooter - das wird den einen oder anderen an das beliebte Battle Royale Genre erinnern. Tatsächlich ist das Spiel aber kein Trittbrettfahrer auf der PUBG-Welle. Vielmehr erinnert das Spiel nicht nur mit der Möglichkeit zu Kooperation und Verrat an DayZ, sondern auch mit dem Fokus auf eher realistische Waffen und dem militaristischem Look und Feel aus ARMA. Zombies vermisst dabei wohl niemand.

Die grössten Unterschiede zu PUBG und Co. stellen aber der persistente Loot und die Möglichkeit mehrer (oder keiner) Gewinner. Schafft man es die Runde lebend zu verlassen, nimmt man alle gefundenen Gegenstände mit. Zwischen den Runden handelt man mit mehren NPC-Händlern die verschiedene Bedürfnisse und Angebote haben und bei genügend Auftragsvolumen im Level aufsteigen. Eine Runde geht nicht erst zu Ende wenn alle tot sind - wer einen (aktiven) Extraction Point findet kann das Spiel vorzeitig verlassen.

Das Spiel mit der Gier

Hat man erstmal eine gewisse Routine aufgebaut, ist es aber plötzlich gar nicht mehr garantiert das man das Spiel sofort nach einem wertvollen Fund verlassen will. Vielleicht kann man ja in einem Kampf als dritter freuender abstauben? Oder man wartet in der Nähe des Extraction Points auf sich in Sicherheit wähnende Spieler mit leckeren Innereien. Je besser das eigene Equipment, desto grösser natürlich der potenzielle Verlust bei solchen Manövern. Das dürfte das Spiel auch für fortgeschrittene Spieler lange spannend halten - denn der kleinste Fehler kann ein Vermögen kosten. Einzig ein kleiner "Secure Container" bleibt übrig - und der ist meist sehr früh gefüllt.

Von Katzen über defekte GPhones bis hin zu Silencern und Scopes findet sich in dem Spiel eine breite Vielfalt an spannendem Loot. Überdimensionierte Kuckucksuhren mögen Platz wegnehmen - aberbei den NPC's entsprechend Rubel abwerfen. Zusätzlich zu dieser Basiswährung gibt es auch noch Dollar und Bitcoins, die man entweder lootet oder in einem bestimmten Verhältniss bei den Händlern erwirbt, die gewisse besonders wertvolle Gegenstände auch nur für spezifische Währungen oder sogar Lootitems hergeben. Der Loot findet sich vor allem in spezifizierten Boxen, Safes oder auch mal Taschen in hängenden Jacken und eher selten frei herumliegend. Das inspizieren jedes Behälters benötigt dabei eine spezifische Zeit und kann je nach Container (quietschende Schublaben) Lärm verursachen. Die Spannung dabei ist also eine Mischung aus Verletzlichkeit und Neugier auf den Inhalt. Ebenso spannend - wer nicht genug Magazine dabei hat muss manchmal mitten im Schusswechsel das Magazin aus der Waffe nehmen und die einzelnen Patronen nachladen - alles in Echtzeit.

Das Spiel bietet auch eine enorm grosse Vielfalt in der Modifizerung der verschiedenen Waffen. Nahezu alles lässt sich abschrauben und ersetzen.
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Die selbe Waffe in 3 unterschiedlichen Konfigurationen. (Wobei die erste Konfiguration nicht spielbar wäre und mir für die wirklich interessanten Modifikationen noch die Einzelteile fehlen. Ein gutes Beispiel für die Vielfalt der Mods findet ihr auf dem EFT Wiki)

When in Tarkov

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Die wilde Loothatz findet auf immer noch eher überschaubaren 4 Maps statt die sich in Grösse, Zeitaufwand und Dichte unterscheiden. Geplant sind 10 Karten, die sich am Ende alle in eine koherente Grossmap namens Tarkov zusammenfügen sollen. Besonders bei der momentanen Entwicklungsgeschwindigkeit ein ambitioniertes Vorhaben. Die Maps sind detailliert und abwechslungsreich, und besonders der eher kleine Fabriklevel beindruckt mich mit den vielen Möglichkeiten sich durch die verschiedenen Ebenen zu bewegen.

Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Extraction Points. Je nach gewählter Fraktion und einer Zufallsauswahl stehen dem Spieler nur gewisse Punkte zur Verfügung an denen Sie die Runde verlassen können. Manche Extraction Points benötigen Schlüssel - andere sind nur gegen Bestechung oder zu einer bestimmten Zeit zur Verfügung. Aber auch gewisse Türen die zu zusätzlichem Loot führen lassen sich nur mit Schlüsseln öffnen die oft auf anderen Maps gefunden werden, andere Türen können eingetreten werden. Im Gegensatz zu anderen Spielen findet sich ingame auch keine Minimap - und wer keine Karte gelootet hat wird zufällig auf der Map platziert. Mapkenntniss ist Pflicht, und mancher Spieler ist schon verblutet weil er den richtigen Ausgang nicht zeitig finden konnte.

RPG-Elemente

Apropos verbluten - das Spiel simuliert Knochenbrüche, Blutverlust, und andere Verletzungen die mit spezifischen Items geflickt werden können. Seien es eine Schiene, Schmerzmittel oder pures Morphium. Die Gesundheit ist damit nicht nur ein statischer Wert (den es aber auch gibt) der mit jedem Heilitem verbessert werden kann. Ebenso gibt es Hunger und Durst. Zum Glück sind diese Mechaniken im Vergleich zu anderen Spielen eher schwach betont und auf kurzen Maps wie Factory sogar oft ganz ignorierbar. Wenns nicht anders geht, sind Fooditems sehr grosszügig verteilt. Ebenfalls vergeben die Händler auch Quests - mit Erfahrung, Geld und Items als Belohnung. Für das volle Spiel ist eine zusammenhängende Kampagne geplant. Spieler die im Rang aufsteigen lassen bessere Dogtags zurück, die ebenfalls verkauft werden können. Zusätzlich verbessern sich ala Elder Scrolls ala Skills beim Ausführen - wer die selbe Waffe ein paar Tausend Mal schiesst hat diese besser unter Kontrolle.

To Scav, or not to Scav

Scav's, kurz für Scavenger, sind die NPC-Fraktion im Spiel. Mit eher wenig Intelligenz gesegnet, aber trotzdem gefährlich. Die Scavs spawnen über den Match verteilt um die Spannung hoch zu halten. Oft agieren Sie in kleinen Gruppen, und wer einen von ihnen tötet kriegt oft zusätzlichen Besuch. Ihre Treffsicherheit steigt angeblich mit jeder Sekunde bei denen man in ihrer Sichtweite ist und Sie hören die Schritte des Spielers und andere Geräusche. Wieviel Lärm der Spieler dabei produziert ist ihm selbst überlassen - mittels Mausrad modifiziert man die Laufgeschwindgkeit - komplett lautloses Manövrieren ist möglich - aber extrem langsam. Mit Shift wechselt man dabei jederzeit zum kompletten Sprint.

Besonders clever: Jede halbe Stunde (laufend ab Sieg oder Niederlage) kann man als Spieler risikofrei einen Scav für einen Raid übernehmen und bei Erfolg den ganzen Loot zum Hauptcharakter übernehmen. Die anderen Scav's sind einem dann freundlich gesinnt. Durch die zufällige und meiste eher lausige Ausrüstung ist damit aber noch lange kein Entkommen garantiert. Sieht man einen Scav mit einer besonders tollen Waffe oder einem grossen Rucksack kann man ihn aber auch feige per Kopfschuss von hinten verraten - aber dabei auch die ganze Umgebung auf sich aufmerksam machen.

Lagprobleme

Besonders beim Interagieren mit Scavs ist mir an meinem ersten Spieltag öfters absurder Lag vorgekommen. Die NPC stehen still, man schiesst ihnen mehrmals direkt in den Kopf und nichts passiert. Sekunden später fallen Sie dann wie aus dem nichts tot um. Andere Male schiesst man auf einen "Geist"-Scav, rennt verwirrt zu ihm hin weil er sich nicht wehrt und wird dann von der tatsächlichen Position des NPC's aus erschossen. Nach diversen Quellen ist dies schon länger ein bekanntes Problem.

Multiplayer

Grundsätzlich kann man sich auch in Gruppen bis zu vier Spielern in eine Map wagen. Wie gut das funktioniert kann ich noch nicht beurteilen. Kommunikation dürfte aufgrund der minimalen HUD extrem wichtig sein.

Caveat emptor
Leider kann ich dem Spiel keine uneingeschränkte Kaufempfehlung geben. Die Preise für die verschiedenen Editionen reichen von 40 Franken für den Zugang und eine minimale Startausrüstung bis hin zu 125 CHF für die absolute Deluxe-Editition mit einem riesigen Lootstash, grösserem Secure Container und Zugang zu allen kommenden DLC's. Editionen lassen sich nachträglich upgraden. Sämtliche Startvorteile sind momentan auch im Spiel erwerbbar Die Entwickler haben versprochen dass keine Mikrotransaktionen kommen werden. Dass Sie sich daran halten werden scheint möglich, aber nicht garantiert. Rückerstattungen gibt es für den Kauf des Spiels nicht. Das ist nicht nur dubios, sondern in vielen Ländern sogar illegal. Trotzdem ist es vorerst nur möglich das Spiel "zurückzugeben" wenn man die Kreditkartentransaktion bei der Bank zurückzieht. Dies dürfte dann auch mit ein Grund sein dass es das Spiel zumindest vorerst nicht über Steam gibt - auch wenn dies die Entwickler noch nicht komplett ausgeschlossen haben.
Auch herrscht in der Community Unzufriedenheit über die Entwicklungsgeschwindigkeit des Spiels. Ob dahingehend noch Besserung eintritt ist ungewiss.

Wer das Spiel also trotzdem unbedingt spielen will, sollte sich vorher eingehend über den vorhandenen Umfang des Spiels informieren und sicher gehen dass es seinem Geschmack entspricht. Am besten geht dies über Live Gameplay auf Twitch oder Youtube Let's Plays.

Das Spiel ist in Deutsch, Englisch und Russisch erhältlich. Wers auf Deutsch versucht zu spielen kriegt von mir eine Penisverbreiterung damit er den Goldmemberstatus verliert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Multiplayer

Grundsätzlich kann man sich auch in Gruppen bis zu vier Spielern in eine Map wagen. Wie gut das funktioniert kann ich noch nicht beurteilen. Kommunikation dürfte aufgrund der minimalen HUD extrem wichtig sein.

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Also. Multiplayer unterstützt 5 Spieler. Und es ist ARSCHGEIL. Auch von den Netzwerkproblemen habe ich in letzter Zeit kaum was gemerkt. (Sie sind aber dennoch noch existent). Ab und zu glitchen Inventaritems. Nach einer Woche dauersuchten kann ich einfach nur sagen: Das Spiel erhält auch im momentanen Zustand meine absolute Empfehlung. Das Gefühl mit vollen Taschen blutend Richtung Ausganz zu sprinten kann kein Spiel auch nur annähernd erreichen. Wer bereit ist reinzuspringen - auf ner anderen Rattenbasierenden Community auf dem TS gibts immer deutschsprachige Mitspieler:
http://www.bombrats.com/
 
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top text!
Das Game hani verfolgt und au early access gholt. hans e paar ma zockt und für mich zu schwer empfunde, es passt mer eifach ned. also hanis verschänkt :)
 
hans mer hüt zobig gholt und ohaaaa s isch rächt heavy

bisd mol rächt druus chunnsch, eleige mol chli klar chunnsch und, und, und^^

aber s dunkt mi no rächt interessant... mal luege wani no alles chan riise
 
Isch kackeschwer, ja. Aber ds Gfieu wenn mit guetem Loot usechunsch isch defür 10 mau geiler :-D
Ja das gfühl het was

https://discord.gg/9QHcnP - uf dem discord hets paar dütschsprachigi ume, glaub sogar 1-2 schwizer :)
Ich bin ezt hütammorge mit mim brüeder no schnell xii und er chunnt einigermasse druus und s ganze het sich scho veeeell agnehmer gstalted☺️
 
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  1. Yodenko Yodenko:
    besser und selber?
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    guet und dir?
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    i mean Diablo 4 natürlich, Danke.
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    Grüezi mit de Hand, Kann öpper wo daminrecht het im TS en Diablo3 Channel mit 2-3 Teams erstelle? Wär mega nett, danke!

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